Chronik von Helmut Mund 15. Juni 1985

Verfasser: Helmut Mund
(ehemaliger Schwimmmeister)

Die Bestrebungen in Neustadt ein Schwimmbad zu bauen gehen bis in die zwanziger Jahre zurück. Dieses Vorhaben scheiterte aber entweder an dem Kostenaufwand oder an dem erforderlichen Platz. Es blieb daher den Gemeindevätern der fünfziger Jahre vorbehalten, den Langersehnten Wunsch der Jugend Wirklichkeit werden zu lassen. Nach dem man schon bei der Bodenreform eine geeignete Parzelle bereitstellte, schufen sich die Schulkinder im Jahr 1949 in einer Bodensenke an der Stelle des heutigen Schwimmbeckens durch die Umleitung des Hartbachs einen Badeteich. Das fröhliche Treiben in diesem Tümpel und die herrliche Lage gaben dem geplanten Schwimmbadbau den letzten Anstoß.

Im Jahre 1953 vollzog Bürgermeister Fritz Deistung in Anwesenheit vieler Einwohner den ersten Spatenstich. Er war es auch, der beim Rat des Kreises Nordhausen die ersten entscheidenden finanziellen Mittel für die „Instandsetzung eines vorhandenen Schwimmbades“  beantragte. Ein so genannter Aufbau-Bagger übernahm die meisten Ausschachtarbeiten und die Firma Knackstedt aus Nordhausen wurde mit der Durchführung der Betonarbeiten beauftragt. Die ersten Schwierigkeiten  ergaben sich bei der weiteren Beschaffung von Geld, weil man beim Rat des Kreises erkannt hatte, dass es sich nicht um eine Reparatur, sondern um den Neubau eines Bades handelte. Der nächste große Rückschlag kam im Jahre 1955, als eine der beiden fertig gestellten Betonlängsmauern, hervorgerufen durch einen Wolkenbruchartigen Regen und die schlechte Bauausführung der Firma Knackstedt, einstürzte. Mit der weiteren Bauausführung wurde dann die Firma Krieger aus Nordhausen beauftragt, der die Betonarbeiten auch beendete. Im Frühjahr 1958 wurden durch einheimische Zimmerleute und Tischler die Nebenanlagen errichtet und am 15.Juni 1958 konnte der Bürgermeister Deistung das Waldbad Neustadt im Rahmen eines großen Volksfestes eröffnen.
Bald stellte sich heraus, dass das Bad nicht nur den Einwohnern Neustadt’s dient, sondern von vielen Bürgern aus der Kreisstadt und anderen Städten und Gemeinden besucht wird. Auch viele ausländische Freunde und Gäste haben sich bisher in diesem Wasser getümmelt.

Mit der Eröffnung wurden die Arbeiten am Bad nicht abgeschlossen:

  • 1959 wurden die ersten Gehsteigplatten am Beckenrand verlegt
  • 1960 wurde dieser Plattenumgang verbreitert, die Böschung zur Liegewiese planiert und ein Steingarten angelegt
  • 1961 wurde die elektrische Leitung verkabelt, das Kinderplanschbecken erbaut und Dreimetersprungbrett aufgestellt
  • 1964 konnte die Liegewiese erweitert und die Chloranlage angeschafft werden
  • 1966 wurde am Schwimmbecken ein zweiter Überlauf geschaffen
  • 1967 wurde der Kiosk aufgestellt und die Lautsprecheranlage installiert
  • 1968 wurde die Abwasserleitung vom Kiosk angelegt
  • 1969 der Kinderspielplatz durch Wippe, Schaukel und Klettergerüst ergänzt
  • 1970 wurde die Wasserrutsche aufgestellt
  • 1973 wurde die Wasserversorgung durch die Schaffung einer neuen Pumpenstation verbessert
  • 1974 konnte eine sportgerechte Volleyballanlage geschaffen werden
  • Durch den Neubau der Toilettenanlage konnten1975 die hygienischen Voraussetzungen mit einem Kostenaufwand von 40 TM verbessert werden
  • 1976 wurde der Kinderspielplatz durch ein Freiturngerät ergänzt
  • Die Beschallungsanlage wurde 1977 erweitert und auf den neusten Stand gebracht
  • 1978 erfolgte der Anschluss der Hauswasserversorgung an die zentrale Wasserversorgung mit der Schaffung einer zweiten Pumpenstation. Im gleichen Jahr wurden die Verkehrswege zum Bad wesentlich verbessert

Neustadt, den 19.09.1985
Helmut Mund, Schwimmmeister

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